GENRE KINO

NICHT VERPASSEN

WIR KINDER VOM BAHNHOF ZOO

Die Serie

(Constantin)

Regisseur Philipp Kadelbach ist verantwortlich für Serien wie „Das Parfüm“ und „Die Pilgerin“ und hat hier auch schon bewiesen, dass er Serien kann, auch wenn diesen nur ein Film zugrunde liegt. Jetzt macht er sich aber an kein fiktives Thema, sondern Reality TV. So wie in den 70igern verläuft die Berliner Drogenszene auch heute noch, nur nicht mehr am Bahnhof Zoo und auch nicht mehr im guten alten Sound. Christiane, Stella, Babsi, Benno, Axel und Michi stürzen sich in die berauschenden Nächte Berlins, ohne Einschränkungen und Regeln, und feiern das Leben, die Liebe und die Versuchung – bis sie erkennen müssen, dass dieser Rausch nicht nur ihre Freundschaft zerstören wird, sondern sie in den Abgrund treiben kann. Kadelbach versucht einerseits die 70er nachzuempfinden und mischt sie dennoch mit dem heutigen Berlin und der Brutalität, die die 70iger längst eingeholt hat. Bowie ist nicht mehr der Heilige der Junkies, sondern die Technoszene und da passen an manchen Stellen die Schnittmengen nicht zusammen. Dennoch reißt das schauspielerische Talent von Jana McKinnon vieles raus und lässt die Geschichte als Serie aufblühen. Mitreißend und voller Leidenschaft ist auch der Rest des Cast. 412 Minuten zum mitleiden und am Ende vor Augen führen, dass sich in diesem Land nichts verändert hat.

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